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Von den Bädern und Massagen
der Antike zur modernen Physiotherapie
2.500 Jahre reicht die Geschichte der Physiotherapie zurück.
In dieser Zeit hat sie immer wieder Wandlungen erfahren, bis
sie ein fester Bestandteil der medizinischen Therapie orthopädischer
und neurologischer Erkrankungen und Verletzungen geworden ist.
Ironischerweise waren es ausgerechnet Kriege, die die Entwicklung
und Bedeutung der Krankengymnastik vorantrieben.
Lassen Sie uns einen Ausflug in die Geschichte machen: Ähnlich
wie die Medizin reicht die Geschichte der heutigen Physiotherapie
sehr weit zurück. Bäder und Massagen wurden bereits
schon im 5. Jahrhundert vor Christus schriftlich erwähnt.
Zunächst aus religiösen und hygienischen Gründen
angewendet, entdeckte man bald die wohltuende Wirkung auch bei
Krankheiten und Verletzungen. Zur Zeit der römischen Kaiser
wurden auch aktive Therapien entwickelt. Man hatte festgestellt,
dass durch kontrollierte Bewegungen Therapieerfolge erzielt werden
konnten.
Die zielgerichtete Entwicklung der Physiotherapie lässt
sich auf die Gründung des „Königlich Gymnastischen
Zentralinstituts“ in Stockholm zurückführen.
Der Berliner Orthopäde Neumann brachte die schwedische Behandlungsmethode
nach Deutschland und bildete im Jahr 1853 die ersten Frauen in
seinem Kurssaal für die schwedische Heilgymnastik aus. Viele
Krankheitsbilder konnten aufgrund begrenzter chirurgischer Möglichkeiten
nur durch die damalige Heilgymnastik behandelt werden.
Der deutsch-französische Krieg (1870-71) steigerte die Bedeutung
der Krankengymnastik, da sie erheblich zur schnellen Rehabilitation
von Kriegsverletzten beitrug. Es dauerte jedoch fast drei weitere
Jahrzehnte, bis im Jahr 1900 der Kieler Arzt Lubinus die erste
staatlich anerkannte „Kieler Lehranstalt für Heilkunst“ etablierte.
Zur Zeit der beiden Weltkriege hat sich die Behandlung der verwundeten
Soldaten bewährt. Weitere Schulen wurden eröffnet,
und 1946 wurde der erste offiziell „Zentralverband der
Krankengymnasten“ gegründet.
Mit der Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden zu einer dynamischen
und entspannenden Form der Therapie ergaben sich zahlreiche neue
Einsatzmöglichkeiten für Krankengymnasten. Es wurden-
neben den orthopädischen, chirurgischen und internistischen
Bereichen- auch auf neurologischen Gebieten Fortschritte erzielt.
Mit diesen neuen Erkenntnissen wurde die Krankengymnastik auch
präventiv eingesetzt – die bekannte Rückenschule
z.B. verhindert frühzeitig Haltungsschäden und schmerzhaften
Bandscheiben- und Gelenkprobleme.
1994, im Zuge der Wiedervereinigung, wurde die Krankengymnastik
in Physiotherapie umbenannt und als dreijähriger Ausbildungsberuf
vereinheitlicht. Inzwischen gibt es in fast allen Bundesländern
Studiengänge, um sich in Deutschland dem europäischen
Standard anzugleichen.
Heute ist die Physiotherapie aus der Medizin nicht mehr wegzudenken.
Die Methoden werden ständig weiterentwickelt und ergänzt.
Durch den großen Umfang an Therapiemethoden sind Physiotherapeuten
heute in der Lage, für nahezu jedes Krankheitsbild einen
individuellen Therapieplan zu erstellen.
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